Zukunft von Neigetechnikzügen auf der Gäubahn

Alles zur Strecke Stuttgart - Singen kann hier rein.
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Vielfahrer
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Zukunft von Neigetechnikzügen auf der Gäubahn

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,
eine schon einige Wochen alte Anfrage von Landtagsmitgliedern zur Zukunft von Neigetechnikzügen auf der Gäubahn war in diesem Forum noch nicht Gegenstand gewesen, deshalb der Link auf die Landtagsdrucksache

Viele Grüße vom Vielfahrer
wolfgang65
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Re: Zukunft von Neigetechnikzügen auf der Gäubahn

Beitrag von wolfgang65 »

Hallo zusammen,

hat das Land eigentlich geklärt wer die höheren Kosten für Züge und Strecke bezahlt?

Wie viele Minuten soll denn die Neigetechnik jetzt real bringen? Ich kann mich erinnern, dass die RS-1 Ersatzzüge kaum langsamer waren....

Grüße

Wolfgang
Vielfahrer
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Re: Zukunft von Neigetechnikzügen auf der Gäubahn

Beitrag von Vielfahrer »

Die Strecke soll im Rahmen der 550 Mio. €, die im Bundesverkehrswegeplan für die Gäubahn reserviert sind, ausgebaut werden. Für das Land dürften in diesem Zusammenhang meines Erachtens keine Kosten anfallen. Die Strecke soll nach den bisherigen Planungen, die auch zur Aufnahme des Projekts in den Bundesverkehrswegeplan führten, so beschleunigt werden, dass eine Fahrzeit von 2:37 h möglich ist. Das wären im Vergleich zu den schnellen IC2-Zügen ca. 20 Minuten, zu den langsamen ca. 25 Minuten. Halte werden dabei in Stuttgart, am Flughafen, in Böblingen, Horb, Rottweil, Tuttlingen und Schaffhausen sein. In Singen will die Region über den Bahnhof Singen fahren (mit Kopfmachen), kostengünstiger jedoch für Fahrgäste nachteiliger, wäre das Befahren der Singener Kurve. In Falle der Bedienung des heutigen Bahnhofs Singen müsste im Bereich Gärtringen - Herrenberg wegen der S-Bahn-Trassen ein 3. Gleis gebaut werden.

Die RegioShuttle waren in der Tat nur minimal langsamer als die früheren ICE-Züge, vor allem weil das Ein- und Aussteigen deutlich schneller vonstatten ging als bei einem ICE. RegioShuttles sind aber für den Fernverkehr keine dauerhafte Lösung, aber es sind zumindest damals die Züge nicht einfach so ausgefallen.

Was den laufenden Betrieb und die (Mehr-) Kosten betrifft, so hat sich das Land schon Überlegungen gemacht, die mit einem noch auszuwählenden Betreiber sicherlich noch intensiv erörtert werden. Auch konzeptionell ist man nach meinem Kenntnisstand viel weiter, als man es vermuten würde. Während DB-Fernverkehr nach wie vor oftmals mit zweistündlichen Takten operiert, lautet die Maxime des Landes Stundentakt, wobei am besten der Fernverkehr in diese Takte integriert ist (zeitlich und tariflich). Zu was zweistündliche Takte führen, das kann man am besten an den Verbindungen von Oberndorf z.B. nach Villingen sehen. Bei zwei zweistündlichen Takten (z.B. ICE und RE) hat man außerdem das Problem, dass man viele Kreuzungsbahnhöfe benötigt. Bei einem klaren Stundentaktsystem kommt man hingegen mit geringeren Infrastrukturen aus.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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