75 Jahre Stadler

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Guru61
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75 Jahre Stadler

Beitrag von Guru61 »

Hallo
Gestern war in Bussnang, Oberwinterthur und Altenrhein Tag der offenen Tür bei Stadler.
In Bussnang war der Laden voll. Schon um 10 Uhr Morgens wogte eine Riesenmenge vor dem Tor und wartete auf Einlass.
Die Geduldigeren warteten bei Bratwurst Serwila und Getränk, die freigiebig und gratis an allen Standorten angeboten wurden.


Die Thurbotrains fuhren verstärkt und im Halbstundentakt über die ganze Öffnungszeit.
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Leider, und im Gegensatz zu früher, war das Fotografieren in den Hallen nicht erlaubt.
So stand es wenigstens auf einem Plakätchen, das relativ versteckt in der Nähe des Eingangs stand.
Bei dem Gedränge wurde es von den Meisten übersehen.
In den Hallen wurde auf alle Fälle das fotografieren toleriert. Auch vom Kader, das doch anwesend war.
Trotzdem verzichte ich diese Bilder in meinem Album zu zeigen. Innenaufnahmen des Girunos sind zu finden.

Das einzige Bild, das ich in der Halle, auf Nachfrage machen durfte, war das vom Führertischmodul des Girunos:
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Ich fragte den anwesenden Herrn nämlich, warum man noch die alte Rückstelltaste für die SIGNUM Zugsicherung habe, denn der Giruno sollte ja als erstes Fahrzeug, nur noch ETCS haben.
Die Antwort: für die Test- und Abnahmefahrten brauche man sie noch. Sie werde aber verschwinden. drum sei sie nur so provisorisch angepfriemelt worden.

Ganz anders präsentierte sich die Lage in Oberwinterthur:
Wenig Leute und absolut keine Probleme zum fotografieren. Im Gegenteil, man wurde sogar dazu aufgefordert.
Offensichtlich haben eher die Kunden, als Stadler Probleme mit Fotos von ihren unfertigen Fahrzeugen.
Denn die Drehgestelle bieten doch eher Gelegenheit, Produktionsgeheimnisse zu sehen, als ein Zug in der Montage.

Auf alle Fälle ein gelungener Anlass.
Hoffen wir, dass Stadler die nächsten 75 Jahre auch übersteht.
Hier noch der Link zu den Bildern:
https://www.flickr.com/photos/r_walther ... 1872338801
Gruss Guru
Vielfahrer
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Re: 75 Jahre Stadler

Beitrag von Vielfahrer »

In Bussnang war wirklich was los. Ich war total überrascht, als wir die vielen Treppen in die tiefer liegenden Produktionsräume hinabgestiegen sind und damit das von oben eigentlich nicht erkennbare Ausmaß der Firma Stadler erahnen konnten. War wirklich sehr spannend und lohnend zu sehen, wie die Züge gebaut werden, angefangen von den Bodenplatten bis zu den Frontseiten, Führerständen, Sitzlandschaften oder Kabelkanälen.

Grob geschätzt dürften zehntausende das Bussnanger Werk besichtigt haben. Und Stadler ließ sich nicht lumpen. Speisen und Getränke wurden kostenlos abgegeben. Ich schätze, dass allein am Wurstgrill ca. 40 Personen beschäftigt waren. Obwohl der Bahnsteig in Bussnang sehr viele anreisende und abfahrende Gäste (in Einbahnrichtung ging es auf der einen Seite in den Zug, auf der anderen Seite aus dem Zug) aufnehmen konnte, hat die Fa. Stadler von Bauern der Umgebung zahlreiche Wiesen angemietet, auf denen Unmengen von PKW abgestellt waren. Während es vom Bahnsteig nur 20 m bis zum Werk waren, mussten PKW-Fahrer bis zu 2 km vom Parkplatz bis zum Werksgelände laufen.

Da es mir wegen eines Lokschadens auf der Gäubahn nicht pünktlich nach Bussnang gereicht hatte (Fahrt von Herrenberg nach Immendingen dauerte 2 Stunden länger und war sehr ärgerlich, weil man den folgenden Flügelzug nach Rottweil/Freudenstadt trotz Verspätung des Ersatz-IC nach Rottweil nicht bis Horb vorfahren ließ, so dass niemand in den leeren Dispo-IC einsteigen konnte. In Rottweil drängte dann alles auf den RegioShuttle um 10:16 Uhr, der bereits bei Abfahrt in Rottweil überfüllt war und nicht alle kamen mit. Unterwegs konnte praktisch auch keiner mehr zusteigen), fuhren wir am Nachmittag nicht mehr nach Altenrhein ins andere Stadler-Werk sondern nur bis Rheineck mit Abstecher nach Walzenhausen und zurück nach Rorschach mit Abstecher nach Heiden. Im dortigen Bahnhof bekamen wir zwar kein Kursbuch mehr, dafür aber Gratisgetränke (Mix aus Apfel, Birnen und Malz) von einer einheimischen Brauerei. Über St. Gallen und Romanshorn ging es auf die Fähre und via Friedrichshafen - Ulm nach Plochingen, dann jedoch nur mit SEV von Metzingen nach Reutlingen und dann weiter nach Tübingen (an Minute 48), während die Ammertalbahn zur Minute 47 abfuhr. In der Schweiz, wo alles, aber auch wirklich alles pünktlich geklappt hat, wäre solch eine Planung unvorstellbar.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Guru61
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Re: 75 Jahre Stadler

Beitrag von Guru61 »

Vielfahrer hat geschrieben: ....., hat die Fa. Stadler von Bauern der Umgebung zahlreiche Wiesen angemietet, auf denen Unmengen von PKW abgestellt waren. Während es vom Bahnsteig nur 20 m bis zum Werk waren, mussten PKW-Fahrer bis zu 2 km vom Parkplatz bis zum Werksgelände laufen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Hallo
Ja, ich bin dann von Bussnag nach Weinfelden gelaufen.
Ich habe die Autos auch gesehen.
Die Verbindungsstrasse Bussnang - Weinfelden war auf eine Spur und Einbahn reduziert. Die stillgelegte Spur diente als Parklatz, bis zur Mündung in die Kantonsstrasse:
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An der Einmündung stand Feuerwehr, die den Verkehr umleitete:
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Die Gesamtübersicht:
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Das Werk befindet sich rechts hinter dem Wald.
Die Autos vorne stehen auf der Kantonsse. In der Mitte, mit dem gelben Postauto ist der Personalparkplatz und ganz hinten sind die Parkwiesen für die mit dem Auto anreisenden Besucher.
Allerdings hatte die Thurbo auch ihre Probleme: Die Züge waren schon um 11 Uhr, als ich das Werk verliess um ca. 10 Minuten zu spät und sollten dann noch bis zu 15 Minuten Verspätung kriegen.

Am Morgen habe ich gehört, dass man mit 20'000 Besuchern rechnet. Ich denke, das ist auch erreicht, wenn nicht übertroffen worden.

Der Renner war der Giruno, bei dem schon um 10 Uhr die Leute Schlange standen:
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Am 13. Mai war im St. Galler Tagblatt eine Sonderbeilage, die auch am Fest abgegeben wurde:
https://www.tagblatt.ch/meta/epaper/epa502657,24399
https://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q= ... EQ_UIFJeyw
Gruss Guru
Vielfahrer
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Re: 75 Jahre Stadler

Beitrag von Vielfahrer »

In der kommenden Woche werden im Ministerium Gespräche über die Elektrifizierung der Ringzugstrecken geführt. Die Kosten scheinen durchaus überschaubar zu sein, da die zu elektrifizierenden Strecken Rottweil - Villingen , Immendingen - Tuttlingen und Hüfingen Mitte - Bräunlingen keine größeren Probleme bereiten werden. Es gibt weder Tunnels mit zu geringem Querschnitt noch Brücken, die zu niedrig sind. Auch gibt es im Gegensatz zur Bodenseegürtelbahn keine Bahnübergänge, über die Segelboote mit Masten zum See gebracht werden müssen, weshalb die Elektrifizierung abgelehnt wird. Vielleicht sehen wir auch im Schwarzwald dann Stadler-Flirts. Die müssen ja nicht sechsteilig sein wie die der BLS. Die meisten Ringzugbahnsteige sind 80 m lang und ein Dreiteiler sollte da schon hinpassen.

Die Landkreise RW, TUT und SBK hatten ein Gutachten über die überschlägigen Kosten der Elektrifizierung in Auftrag gegeben, welches inzwischen vorliegt und als Grundlage für weitere Gespräche dienen soll. Ganz grob kann man sagen, dass die Kosten - wie erwartet - günstiger als die durchschnittlichen Elektrifizierungskosten pro Gleiskilometer sind. Das sollte Ansporn sein, das Elektrifizierungsziel weiterhin beharrlich zu verfolgen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Tf Reinhard
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Re: 75 Jahre Stadler

Beitrag von Tf Reinhard »

Ich will dann auch noch ein paar Worte dazu verlieren:

Zwei Stunden später als geplant in Weinfelden angekommen, schauten wir mal am Busbahnhof, ob vor dem Zug noch ein Bus fahren würde. Auf dem Weg dort hin kam uns ein Mann entgegen, der ungefragt gleich meinte "der Bus zu Stadler ist der blau/weiße". Waren wohl sonst keine anderen Fahrgäste unterwegs. Wie schon geschrieben, war einiges Los. Und ein Lob: sehr gut organisiert. Ich habe zwar auch das Schild mit dem Fotografierverbot gesehen, aber da doch so viele auf ihre Kamera drückten, ohne dass einer was sagte, machte ich wenigstens ein paar Bilder mit dem Handy. Leider sind diese (außer die Größe) unbearbeitet, weil mein Bildbearbeitungsprogram noch nicht auf dem neuen Rechner ist.

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Gut gestärkt mit Bratwurst und Getränk ging es dann noch etwas auf die Strecke. Mich würde ja mal interessieren, wieviel Würste da über die Theken gegangen sind. Die Firma hat sich den Tag einiges kosten lassen.

Das nächste Ziel war die Bergbahn nach Walzenhausen mit herrlichen Blick auf den See.
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Danach die Bergbahn nach Heiden (ab Rorschach), wo es das besagte Getränk als Werbegeschenk gab.
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Auf dem Heimweg über den See nach Friedrichshafen hatte ich noch ein paar Minuten Aufenthalt zum Radolfzell zum umsteigen.
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Ich bin echt erstaunt, wie pünktlich alles den Tag über lief. Auch die Fahrgastzahlen (an einem Samstag Nachmittag) sehr erfreulich - auch abseits von Stadler.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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75 Jahre Stadler

Beitrag von Gleisexperte »

Stadler Rail erwartete in Bussnang zwischen 10000 und 15000 Besucher. Am Nachmittag waren es dann 28000. Mit den anderen beiden Standorten Winterthur und Altenrhein kamen zum Tag der offenen Tür zusammen 45000 Besucher.
Es grüßt der
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Guru61
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Re: 75 Jahre Stadler

Beitrag von Guru61 »

Tf Reinhard hat geschrieben:
Gut gestärkt mit Bratwurst und Getränk ging es dann noch etwas auf die Strecke. Mich würde ja mal interessieren, wieviel Würste da über die Theken gegangen sind. Die Firma hat sich den Tag einiges kosten lassen.
Hallo Reinhard
Auf den drei Festplätzen wurden in der Zeit von 10 Uhr bis 16 Uhr nachmittags über 35’000 Würste, 6’000 Liter Bier und 7’800 Liter Softdrinks verteilt und konsumiert.
sagt Bahnonline :-)

Gruss Guru
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