Wird aus dem Ringzug ein Feldhas?

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Vielfahrer
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Wird aus dem Ringzug ein Feldhas?

Beitrag von Vielfahrer »

Im Landkreis Konstanz werden als Folge des Singener "Bahngipfels" Ideen diskutiert, ob man den Seehas nicht als Feldhas bis nach Immendingen oder gar Donaueschingen bzw. Tuttlingen verlängern könne. Der CDU-Abgeordnete Andreas Jung sowie der Tuttlinger Abgeordnete Guido Wolf haben diesbezüglich den Verkehrsminister Hermann angeschrieben. Auch in der Stadt Engen, die beim Ersatz des zweistündlich dort haltenden IC in Richtung Stuttgart durch einen stündlichen Neigetechnik-IC ihre Anbindung in/aus Richtung Stuttgart schwinden sieht, macht man sich für den Feldhasen stark. In Hattingen soll nach Möglichkeit gehalten werden, wobei der Immendinger Ortsteil ja nicht gerade in der Nähe des Bahnhofs liegt. Im 400-Meter Radius (Luftlinie) wohnen gerade mal 20 Einwohner, bis 800 Meter sind es 365 Einwohner, bis 1200 Meter Luftlinie 705 Einwohner und bis 1500 Meter Luftlinie wären es 750 Einwohner, die man dadurch an die Bahn anbinden könnte. Zu beachten ist allerdings, dass der Höhenunterschied zwischen 40 und 60 Höhenmeter beträgt, es also richtig den Buckel nach Hattingen hinauf geht. Die Anzahl der Einpendler aus Seehas-Gemeinden in Richtung Feldhas-Gemeinden liegt bei ca. 1500, davon rund 800 in Richtung Tuttlingen und 700 in Richtung Immendingen/Donaueschingen. Da beide Äste ab Singen durch stündliche Takte (Schwarzwaldbahn bzw. Gäubahn) bereits abgedeckt sind, die zudem schnell sind, würde eine Verdichtung nur in der Halbstundentaktlage Sinn ergeben. Pro verlängertes Zugpaar müsste mit Kosten von 350 bis 400 € gerechnet werden, die hauptsächlich von den örtlichen Interessenten zu tragen wären, da eine Verdichtung im Zielkonzept 2025 des Landes nicht enthalten ist (zu geringe Potentiale für einen Halbstundentakt). Bei den aktuellen Diskussionen steht hauptsächlich Immendingen im Fokus, was sicherlich mit der Ansiedlung von Daimler und der im Raum Immendingen - Geisingen zu beobachtenden wirtschaftlichen Dynamik zu tun hat. Die Mietpreise im Großraum Stuttgart sind deutlich höher als im südlichen Landkreis Tuttlingen, so dass durchaus vorstellbar ist, dass sich die Verlagerung der Entwicklungsabteilung nach Immendingen in einer stark wachsenden Anzahl von Arbeitsplätzen niederschlagen wird. Die einen werden vor Ort wohnen, die anderen im nahen Bodenseeraum, der ja auch eine sehr attraktive Wohngegend / Freizeitgegend ist. Wenn dann eines nicht allzufernen Tages der Ringzug komplett elektrifiziert ist, müsste der Feldhas nicht zwingend in Immendingen oder Tuttlingen enden....

Viele Grüße vom Vielfahrer
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