Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

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Vielfahrer
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Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Vielfahrer »

Die im Internet einsehbaren Fahrplanentwürfe für das Jahr 2016 enthalten noch keine aktuellen Ringzug-Fahrzeiten, wie sicherlich dem einen oder anderen Forumsleser schon aufgefallen sein dürfte. Grund dafür sind umfangreiche Anpassungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Vorstufe des Interimsfahrplankonzepts auf der Gäubahn.

So rutscht die Systemkreuzung der Ringzüge auf der Strecke Rottweil - Bräunlingen zukünftig von Deisslingen Betriebsbahnhof nach Trossingen Staatsbahnhof, was mit einer deutlichen Reduzierung der Pendelfahrten der Trossinger Eisenbahn verbunden ist, ohne dass deswegen Anschlüsse für die Nutzer verloren gehen (Effizienzgewinn).

Aufgrund der geänderten Fahrplanstrukturen können aber während der Verkehrsspitze nicht mehr alle Fahrten unverändert gefahren werden, weshalb es hier zu deutlichen Verschiebungen kommt und auch Zugfahrten entfallen bzw. zu völlig anderen Zeitlagen gefahren werden sollen. Auch verändert sich die bereitzustellende Kapazität des einen oder anderen Zugs. So soll das Oberzentrum Villingen-Schwenningen am Abend eine tägliche spätere Verbindung aus Stuttgart erhalten als heute.

Eher weniger Veränderungen gibt es auf der Strecke Villingen - Donaueschingen - Bräunlingen, sieht man von einigen speziellen Schülerzügen mal ab. Verschiebungen gibt es auch zwischen der DB und dem Ringzug, d.h. die Kooperationsleistungen werden neu verteilt.

Zwischen Rottweil und Tuttlingen bleibt es in etwa beim bisherigen Angebot, wobei aber in Rottweil alle schlanken Anschlüsse an die Fernzüge aufgrund der Drehung dieser um 30 Minuten entsprechend verlängert werden und daher leider deutlich uninteressanter für Kunden werden. Stattdessen ergibt sich in Tuttlingen der schon länger kommunizierte Nullknoten von Ringzug und IC-Zug. Problem dabei ist, dass es von der Fahrzeit her nicht reicht, aus dem IC einen Ringzug in Richtung Leipferdingen und zurück zu fahren, um in der Gegenrichtung wieder den Nullknoten zu erreichen. Aus diesem Grund soll der eine oder andere Zug nicht in Leipferdingen enden sondern bis Blumberg gefahren werden, dafür allerdings nur alle 2 Stunden, weil auf der Strecke Abzw. Hintschingen bis Zollhaus-Blumberg jeweils nur 1 Zug unterwegs sein kann. In der anderen Stunde bleibt der Ringzug dann zwangsläufig in Immendingen stehen, allerdings so lange, dass es während dieser Zeit bequem für eine Fahrt nach Donaueschingen und zurück reichen würde.

Interessante Anschlüsse ergeben sich zukünftig für Blumberg dadurch, dass auf der Strecke Tuttlingen - Immendingen auch noch die VT 611 verkehren. Weil die Trassenbelegung so eng ist, kann der Ringzug auf verspätete IC aus Stuttgart bzw. Zürich nicht warten, auch dann nicht, wenn der IC gerade einfahren sollte. Um hier nicht Dauerärger zu produzieren, wartet der Ringzug in Immendingen die Ankunft des im Blockabstand folgenden IRE aus Ulm ab, der seinerseits einen mit einer Übergangszeit von ca. 15 Minuten gesicherten IC-Anschluss hat. Weil aber zukünftig alle Schwarzwald-Bahn-Züge in Immendingen auch halten, wickelt sich der Ringzug nach Blumberg um diesen Knoten herum und kann erst abfahren, wenn die Schwarzwaldbahn die Gleise geräumt hat. Dies führt zu hervorragenden Anschlüssen in den Relationen Stuttgart - Blumberg (via Tuttlingen; allerdings mit einer gewissen Standzeit in Immendingen), Zürich - Blumberg (via Tuttlingen oder besser via Singen/Immendingen), Ulm - Blumberg (via Immendingen), Konstanz - Blumberg (via Immendingen) und Karlsruhe - Villingen - Blumberg (via Immendingen), analog in der Gegenrichtung. Ausgenommen hiervon bleiben die Hauptverkehrszeiten des Schülerverkehrs. Bleibt zu hoffen, dass sich die Zahl der Nutzer des Ringzugs im Streckenabschnitt westlich von Immendingen dadurch stark erhöht.

Der theoretisch alle zwei Stunden mögliche Lückenschluss zwischen Tuttlingen und Donaueschingen würde erhebliche zusätzliche Summen kosten, die derzeit nicht vorhanden sind. Dennoch soll voraussichtlich ein weiterer Lückenschluss am Morgen zu gefragter Zeit geschaffen werden, also eine Direktverbindung von Donaueschingen über Immendingen - Tuttlingen in Richtung Rottweil - Villingen - Bräunlingen. In diesem Zusammenhang erhöht sich die Beförderungskapazität zwischen Immendingen und Tuttlingen von heute 3 Fahrzeugen auf zukünftig 4 Fahrzeuge zur Verkehrsspitze (2 davon bedienen den Haltepunkt Tuttlingen-Zentrum, 2 den Haltepunkt Tuttlingen-Schulen). Auch kann durch die neue Fahrplanstruktur ein Spitzenfahrzeug freigesetzt werden bzw anderweitig eingesetzt werden.

Im Donautal zwischen Sigmaringen und Tuttlingen bleibt der Ringzug unverändert, bei den NPE-Zügen hingegen wird das Ziel verfolgt, die VT 611 vom Fahrradverkehr zu entlasten. Dies sollte gelingen, weil die Anschlussbeziehungen im Knoten Tuttlingen zukünftig vermehrt durch den NPE wahrgenommen werden und damit eine gewisse Steuerungswirkung für Radfahrer eintreten dürfte.

Normalerweise stehen die Fahrplanentwürfe bis Mitte April bzw. schon zur Fahrplankonferenz im Frühjahr bei der IHK fest. In diesem Jahr hat das Land mit DB-Netz wegen der umfangreichen Strukturveränderungen insbesondere auf der Gäubahn eine Ausnahmeregelung erreicht und eine gewisse Fristverlängerung bekommen.
Auf alle Fälle steht dem Ringzug deswegen die seit 2004 bislang umfangreichste Fahrplanveränderung an.

Mit der vollständigen Umsetzung des Interimskonzepts auf der Gäubahn ab dem Fahrplanjahr 2018 und der Einrichtung der Breisgau-S-Bahn ab 2019 auf der Linie Breisach - Villingen ergeben sich weitere starke Veränderungen der Rahmenbedingungen für den Ringzug. Die Linie Ulm - Neustadt - Rottweil mit VT 611 wird dann auf Ulm Donaueschingen beschränkt werden, so dass der Ringzug vermutlich im Abschnitt Villingen - Rottweil höhere Verkehrsleistungen übernehmen dürfte, wobei auch die Perspektive einer Linie Rottweil - Deisslingen - Trossingen - Schwenningen - Villingen - St. Georgen eine derzeit diskutierte Weiterentwicklungsmöglichkeit darstellt. Eher weniger Sinn wird in einer Durchbindung von Ringzug und Ortenau-S-Bahn bis Triberg gesehen, weil lange Strecken ohne Erschließungswirkung zu hohen Tassengebühren und vermutlich keinem Zusatznutzen zum attraktiven Stundentakt der Schwarzwaldbahn führen würden.

Keine Frage, dass mit einem Mehr an Regionalisierungsmitteln für das Land interessante und kundengerechte Fortentwicklungen des Ringzug-Systems verfolgt werden könnten, ergänzt um regionale Schnellbuslinien wie etwa Tuttlingen - Liptingen - Stockach, Bad Dürrheim - Donaueschingen - Hüfingen - Blumberg, Blumberg - Stühlingen - Tiengen - Waldshut, Villingen - Vöhrenbach - Furtwangen (- Bleibach/Breisgau-S-Bahn), Triberg - Schonach - Schönwald - Furtwangen (- Hinterzarten), Schiltach - Schramberg - Rottweil, Rottweil - Schömberg - Balingen, Aldingen - Gosheim - Wehingen - Schömberg usw.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Sascha
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Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Sascha »

Vielfahrer hat geschrieben:Eher weniger Sinn wird in einer Durchbindung von Ringzug und Ortenau-S-Bahn bis Triberg gesehen, weil lange Strecken ohne Erschließungswirkung zu hohen Tassengebühren und vermutlich keinem Zusatznutzen zum attraktiven Stundentakt der Schwarzwaldbahn führen würden.
Hallo Vielfahrer,

vor allem hätten bräuchten die SWEG-Fahrzeuge einen Fahrzeug-Umlauf mehr, weil heute fahren die Züge bis Hornberg und wenden dort auf den Gegenzug.

Im Moment fahren die Züge ja nur Hausach - Gutach Freilichtmuseum - Hornberg, wenden dort auf den Gegenzug wieder bis Hausach. Zukünftig werden ja die Züge in Hausach mit dem Offenburger/Freudenstädter Zugteil gekuppelt. Die Anpassung am Gleis 1 sind in der Vorbereitung, sagte mir ein Hausacher Fdl.

Gruß

Sascha *hallo1*
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Villinger
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Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Villinger »

Was passiert dann eigentlich in der anderen Stunde, wo der Ringzug aus dem leicht versetzten Nullknoten in Tuttlingen (Abfahrt Minute .02) nicht weiter nach Blumberg fährt, sondern in Immendingen zur Minute .13 ankommt und zur Minute .44 wieder zurück nach Tuttlingen fährt? Wird da der Stundentakt bis Leipferdingen aufgegeben (mit teilweise Busanschluss auf der Linie 7278 nach Blumberg/Tengen), also mit langer Wende in Immendingen, und stattdessen ein "richtiger" Zweistundentakt dafür bis Blumberg bestellt?

Bzgl. NPE schreibt die gestern frisch gekommende Drehscheibe, dass es wohl ein 4. Zugpaar auf der Relation TUT - SIG geben soll.

Ich bin mal gespannt, wie der Schülerverkehr bei einem irgendwann eventuell kommenden Stundentakt auf der Strecke Sigmaringen-Immendingen neu aufgestellt wird, Zeit für Ringzüge bzw. generell für Verdichterzüge wie den Naturpark-Express (Dessen Fahrradwagen sich momentan in der Wartung für eine neue HU befindet und zum 1. Mai wohl noch nicht verfügbar ist) besteht dann ja wohl nur noch mit Infrastrukturanpassungen.
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Vielfahrer
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Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

die Nachricht in der Drehscheibe ist zutreffend. Aktuell sind 4 NPE Zugpaare vorgesehen. Die Absicht ist es, für den starken Radverkehr eine Lenkungswirkung zu erreichen und damit ihn von den VT 611 herunterzuholen. Deswegen bieten die NPE relativ gute Anschlüsse an die um 1 Stunde verschobenen RE von/nach Stuttgart.

Bei den Leipferdinger Zügen ist es so, dass es definitiv ab Tuttlingen nicht bis Leipferdingen und zurück reicht. Da zeitgleich keine zwei Züge auf der Wutachtalbahn unterwegs sein können, bleibt der Zug dann in Immendingen stehen oder fährt außer Takt, wie etwa im Schülerverkehr. Der Schülerverkehr ist ab Leipferdingen nach Geisingen-Hausen (Busanschluss zur Schule nach Geisingen), Immendingen (Realschule) oder Tuttlingen (weiterführende Schulen) von enormer Wichtigkeit, weshalb diesem der Vorrang eingeräumt wurde. Zu den anderen Zeiten, also wenn die Züge heute spärlich besetzt sind, ist vorgesehen, bis Blumberg zu fahren und in der Zwischenstunde in Immendingen stehen zu bleiben. Während dieser Standzeit würde es bis Donaueschingen und zurück reichen, von der Fahrzeit her. Damit würde alternativ ein RE und in der anderen Stunde ein Ringzug verkehren. Es mangelt allerdings an entsprechenden Zugkilometern bzw. Finanzen, weshalb überwiegend in Immendingen eine Pause eingelegt werden dürfte.

Mit den erforderlichen Infrastrukturanpassungen im Falle eines Stundentakts und des Schülerverkehrs liegst Du richtig. Ohne diese geht das nicht. Aus diesem Grund wird gegenwärtig durch SMA eine entsprechende Studie für die Interessengemeinschaft Donautalbahn erstellt. Die Studie beleuchtet die Strecke bis/ab Ulm sowie den Abzweig nach Aulendorf, wo zukünftig ein schlanker Anschluss an den stündlichen Südbahn-Sprinter bestehen dürfte.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Tf Reinhard
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Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Tf Reinhard »

die Nachricht in der Drehscheibe ist zutreffend. Aktuell sind 4 NPE Zugpaare vorgesehen. Die Absicht ist es, für den starken Radverkehr eine Lenkungswirkung zu erreichen und damit ihn von den VT 611 herunterzuholen. Deswegen bieten die NPE relativ gute Anschlüsse an die um 1 Stunde verschobenen RE von/nach Stuttgart.
So fährt der NPE in Zukunft also nicht mehr nach Gammertingen. Sondern in der Zwischenzeit noch einmal nach Tuttlingen. Sehr schade finde ich aber, dass der letzte Zug von Sigmaringen nach Tuttlingen dann schon fast eine Stunde früher fahren soll. Auch die Lösung, dass man den RE sozusagen im Block hinterher fährt (wie ich das heute erfahren habe) finde ich nicht so besonders gut gewählt. Ist doch gerade der letzte Zug der mit den meisten Fahrgästen. Ob die Radler dann wirklich den IRE fahren lassen und auf den NPE warten? Ich hätte mir statt eine frühere Abfahrt in Sigmaringen eine spätere Abfahrt gewünscht. Wenn ich mit Familie eine Radtour durch das Donautal machen würde, dann würde ich viel lieber den Tag ausnutzen und nach der Strecke mich erst gerne noch mal in ein (Eis-)Cafe setzen und nicht schon vor 16:00 die Heimreise antreten. Auch könnte ich mir vorstellen, dass man den ersten Zug von Tuttlingen nach Sigmaringen vielleicht nach Donaueschingen verlängert.

Reinhard
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Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von CC414 »

Fährt der NPE dann nicht mehr nach Blumberg? Sorry, ich blick's gerade nicht mehr... *schäm*
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Tf Reinhard
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Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Tf Reinhard »

Aktuell fährt der NPE am Morgen von Sigmaringen nach Tuttlingen, dann über Sigmaringen hinaus nach Gammertingen. Statt nach Gammertingen soll er in der Zwischenzeit noch einmal nach Tuttlingen und zurück fahren. Danach wie bisher nach Blumberg. Die letzte Fahrt von Sigmaringen nach Tuttlingen wäre dann ohne längere Pause in Sigmaringen.

Reinhard
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Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,
Bei der Fahrplanbesprechung wurden die Bedenken gegen die viel zu frühe letzte Rückfahrtsmöglichkeit vorgetragen. Die Antwort war aber, dass die Lenkungswirkung für den den Regelverkehr störenden Fahrradtransport für wichtiger gehalten würde.
Sollten Zugkilometer verfügbar sein, so wäre vorstellbar, zwei Stunden später ein weiteres Zugpaar zu fahren.
Nach Blumberg soll der NPE weiterhin fahren. Hier wurde eigentlich der Ringzug gewünscht, weil es jetzt zu unterschiedlichen Fahrplänen beim Bus während der NPE-Saison kommen müsste. Die Fahrt mit dem Fahrradwagen nach Blumberg soll also beibehalten werden.
Schade ist auch, dass die Zwischenhalte des Naturpark-Express überwiegend entfallen. Ursprünglich (1984 war das schon anlässlich des "blauen Wochenendes") ja als Wanderbummelzug konzipiert gewesen. Nunmehr mutiert er zum Express.

Viele Grüsse vom Vielfahrer
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Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Vielfahrer »

Auch bei den Buslinien im Ringzuggebiet wird es als Folge der erheblichen Veränderungen durch den Interimsfahrplan (Verschiebungen RE um 60 Minuten, Verschiebung IC um 30 Minuten, Anpassungen Ringzug) erhebliche Fahrplanänderungen geben müssen. Dies trifft insbesondere auf den Raum Immendingen - Geisingen zu, bei dem bislang Geisingen in der Regel per Bus auf den Ringzug ab Leipferdingen in Hausen in Richtung Tuttlingen angebunden wurde. Nunmehr verkehrt dieser Zug nur noch alle 2 Stunden und dann in einer Fahrlage, wo er sich in Immendingen um den RE Neustadt - Geisingen - Tuttlingen - Ulm herumwickelt. Es gibt also gar kein Verkehrsbedürfnis mehr, von Geisingen nach Hausen zu fahren, um dann mit dem Ringzug nach Tuttlingen weiterzufahren. Besser steigt man gleich in Geisingen in den VT 611 nach Tuttlingen ein. Man fährt dann deutlich später los und ist nahezu eine Viertelstunde früher in Tuttlingen.
Die Veränderungen betreffen sehr stark das Wochenende. Hier soll der Busverkehr in diesem Raum mangels Nachfrage komplett eingestellt werden und durch ein gutes Angebot an Rufbussen ersetzt werden (flexible Bedienungsform).

Die Museumsbahn Blumberg wird zukünftig die Museumsbahn in Deutschland sein, die mit die beste überregionale Erreichbarkeit aufweisen wird. Die Umstiegszeit aus Stuttgart nach Blumberg beträgt in Tuttlingen 4 Minuten, ebenso aus Zürich. Aus Karlsruhe wartet man in Immendingen ca. 5 Minuten, aus Konstanz ebenfalls ca. 5 Minuten und aus Ulm etwa 10 Minuten.

Über zahlreiche weitere Projekte, etwa kreisüberschreitende Verbindungen zwischen Tuttlingen und Stockach oder Adlingen und Schömberg, einen Taktverkehr auf dem Heuberg oder zwischen Aldingen und Trossingen wird noch zu berichten sein, wenn die Pläne fertiggestellt sind. Bereits ab Schuljahresbeginn im September diesen Jahres kommt es zu einer neuen Buslinie von Albstadt-Ebingen über Messstetten - Obernheim nach Harras - Wehingen. Obernheim (im Zollernalbkreis) besaß ja mal früher einen Bahnhof (er hieß Harras-Obernheim) an der leider abgebauten Heubergbahn.

Interessant fand ich auch, dass bei einem heute stattgefundenen Feedbackworkshop von 3mobil und Fraunhoferinstitut bei der Bestandsaufnahme der Mobilität in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg der Ringzug durchweg gute Noten bekam. Befragt wurden dazu in der Region über 1100 Bürger. Auf den übrigen ÖPNV traf dies eher weniger zu. Gelobt wurde auch die in der Region vorhandene Kooperationsbereitschaft der Verkehrsunternehmen. So etwa kooperieren DB und HzL zum Vorteil des Kunden dahingehend, dass die DB ihre kapazitätsmäßig größeren Fahrzeuge der HzL zur Verfügung stellt, die ihrerseits dann schwächer besetzte Züge mit RegioShuttle abdeckt. Oder auch bei den Buslinien, wo etwa die SBG mit der Firma Merz zwischen Villingen und Furtwangen kooperiert und quasi im Naturalienaustausch abgerechnet wird, damit die Kunden nicht unnötig umsteigen müssen.
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Tf Reinhard
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Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Tf Reinhard »

Könnte man nicht die "überflüssigen" Buskilometer, die zwischen Geisingen und Hausen wegfallen auf die Schiene umschichten und den alle zwei Stunden in Immendingen endenden Ringzug über Geisingen (so wie es im Gespräch war/ist) bis Donaueschingen weiter fahren zu lassen? Geisingen will ja schon jahrelang einen Stundentakt, der damit endlich erreicht wäre.

Reinhard
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