Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Dinge zum Thema "Ringzug" bitte hier Posten.
Bm 6/6 18514
Hemmschuhleger
Hemmschuhleger
Beiträge: 365
Registriert: Sa 12. Apr 2008, 18:54

Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Bm 6/6 18514 »

Die Verschiebung der Gäubahn-Züge ist ja nur ein längerfristige Notlösung. Nur ist das trotzdem kein Grund, die Schwarzwaldbahn nicht zu verschieben. Es geht ja nicht um ein paar Jahre, sondern es wird viele Jahre dauern (wenn überhaupt) bis sich der Gäubahnfahrplan wieder ändert. Wir reden hier von Zeiträumen von mindestens 15 Jahren (wenn nicht deutlich mehr), hier kann man dann schon den Fahrplan deutlich umstellen, ohne Angst zu haben, durch baldigen Fahrplanwechsel zurück Fahrgäste zu verlieren.

Wenn die Gäubahn irgendwann mal ausgebaut ist und wenn dafür Neigezüge kauft, dann macht es Sinn, die Gäubahn wieder in die alte Lage zurückzudrehen. Nur dauert das eben noch sehr lange, wenn es überhaupt je dazu kommt...

Gruss
Florian
Benutzeravatar
Tf Reinhard
Inhaber
Inhaber
Beiträge: 4981
Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:24
Alter: 59

Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Tf Reinhard »

Habe mir eben mal die neuen Fahrzeiten für die Ringzüge angeschaut. Schade, dass die HzL keine MAN-Triebwagen mehr hat. Die würden die Zeiten locker auch noch schaffen. Mehr als 60 braucht man da größtenteils gar nicht mehr fahren. Statt vorne die Fahrzeiten etwas knapper zu halten und in die Knotenbahnhöfe 1 bis zwei Minuten Luft einzuplanen, ist man im Vorfeld schon so großzügig und hinten wird's dann knapp.

Fängt schon an von Bräunlingen nach Bräunlingen-Industriegebiet. 2 Minuten Fahrzeit! Siedlersteg nach Aufen 3 Minuten. Klengen - Kirchdorf 2 MInuten. Das geht so in Kreis rum. Spaichingen nach Balgheim 3 Minuten. Da bin ich immer schon bei 2 Minuten etwas später abgefahren.

Was nutzt mir ein Bedarfshalt, wenn ich halten muss, nur weil ich vor Abrahrtszeit dort bin und kein Fahrgastwechsel stattfindet??? Dann kann ich auch einen Planhalt daraus machen und die Energie für das Anfahren grundlos den Auspuff hinaus blasen. Also mach ich im Vorfeld etwas gemütlicher, damit ich nicht vor Abfahrtszeit da bin und durchrollen kann. Denn ich möchte wirtschaftlich fahren und die Umwelt schonen wenn ich machbar ist. Aber dann, nach Tuttlingen rein, wo mir dann der IC im Nacken sitzt, da habe ich nur noch eine Fahrzeit von einer Minute. Da ist dann nichts mehr mit Strecke frühzeitig räumen. KBS 720 kennt das ja, wie praktisch es ist, wenn man mal 1 bis 2 Minuten früher einfährt. Nicht wahr Andy?

*ZzZz* Ich aktiviere dann schon mal den Schlummerbetrieb

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Benutzeravatar
KBS720
Rechte Hand
Rechte Hand
Beiträge: 6068
Registriert: Fr 6. Jul 2007, 12:04
Wohnort: St.Därge
Alter: 32
Kontaktdaten:

Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von KBS720 »

Hallo,
Tf Reinhard hat geschrieben:KBS 720 kennt das ja, wie praktisch es ist, wenn man mal 1 bis 2 Minuten früher einfährt. Nicht wahr Andy?
Allerdings, da die Lücke im neuen Fpl nun noch geringer ist (31 und 32 statt 32 und 34) haben wir als Fdl gesagt, der Neustädter fährt auf Gleis 3, bis auf eine Ausnahme.

Tf Reinhard hat geschrieben: *ZzZz* Ich aktiviere dann schon mal den Schlummerbetrieb
Dito

Grüße Andreas
*schaffner* Das Bahnkutscher Wiki last update Juni 2014
Bild
Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
Benutzeravatar
Christian
Inhaber
Inhaber
Beiträge: 3031
Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:42
Wohnort: VS-Tannheim
Alter: 32
Kontaktdaten:

Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Christian »

Von idiotischen Fahrzeugkürzungen mal ganz abgesehen ... *kopfgegendiewand*
Grüße,
Christian
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Vielfahrer »

Das mit den verlängerten Fahrzeiten ist eine Folge von Zeitvorgaben von DB-Netz. So müssen die Fahrpläne zukünftig so geplant sein, dass jeder Ringzug an jedem Halt 30 Sekunden steht, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Die detaillierten Fahrplanunterlagen gehen von Zehntelsminuten aus. Wenn nun rein rechnerisch eine Strecke z.B. 1,8 Minuten Fahrzeit hat, so werden daraus mit 0,5 Minuten Halt 2,3 Minuten. Bei einer beispielsweisen Abfahrt zur Minute 15,9 ergibt sich im nächsten Bahnhof dann eine Abfahrt zur Minute 18,2. Veröffentlicht sind die Minuten 15 und 18, also denkt man, dass das 3 Minuten benötigen würde. Tatsächlich liegt dem aber eine Fahrzeit von 1,8 Minuten zugrunde.
Die Rechnung mit Zehntelsminuten führt dann teilweise auch zu unschönen Taktabweichungen um 1 Minute. Weiter ist zu sehen, dass bei Bahnhöfen unterschiedliche Ein- und Ausfahrgeschwindigkeiten je nach Fahrweg bestehen, was zu unterschiedlichem Zeitbedarf führt.

Den Anmerkungen von Reinhard ist m.E. aber trotzdem zuzustimmen. Anstelle eines Schleichmodus beim Ringzug sollte er spurtstark fahren, an Bedarfshaltestellen ggf. durchfahren und vor dem jeweils nächsten Knotenbahnhof die Zeit abpuffern. Das wäre für die Pünktlichkeit besser und würde den Fahrgästen sicherlich auch mehr zusagen. Insgesamt aber ist es zu begrüßen, dass grundlegende Maßnahmen (wie Fahrzeitverlängerungen insgesamt) ergriffen werden, um die im Schienenverkehr überhand nehmende Unpünktlichkeit in den Griff zu bekommen zu versuchen.

Ein Beispiel von heute Abend: ich bin um 18:15 Uhr von meinem Arbeitsplatz zum Bahnhof Villingen gegangen. RIS zeigte mir an, dass der RE 22310 aus Neustadt pünktlich kommen wird, was er auch tat. Da aber die Abfahrt des Ringzugs 88128 von Rottweil nach Bräunlingen in Villingen mit +5 Minuten angegeben war, war mir natürlich gleich klar, dass der RE nach Rottweil auch erst deutlich später in Villingen abfahren würde. Gute 4 Minuten später, also gegen 18:26 Uhr sind wir dann abgefahren.Zur vorgesehenen Abfahrtszeit um 18:22 Uhr kam übrigens im Zug die Durchsage, dass wir wegen eines verspäteten Gegenzugs noch ca. 5 Minuten auf die Abfahrt warten müssten. Dank Fahrzeitreserven kamen wir in Rottweil ca. 20 Sekunden vorher an als der IC nach Frankfurt. Es hat allen Fahrgästen ohne Stress zum Umstieg gereicht und der IC konnte pünktlich abfahren, da der Umstieg ja am gleichen Bahnsteig geplant ist. Als besonders angenehm empfunden habe ich (und vermutlich auch andere Reisende) die Information des Lokführers wenige Minuten vor Rottweil. Er teilte mit, dass er noch einige Minuten Verspätung hätte, dass aber alle Anschlüsse in Rottweil noch erreicht würden.

Bei meiner Hinfahrt nach Villingen war es deutlich stressiger. In Eyach mussten wir 6 Minuten auf eine verspätetete Doppeleinheit VT 612 aus Horb warten und kamen demzufolge nur knapp vor Abfahrt des IC 187 nach Zürich nach Horb. Es hat aber noch gereicht. Weil der RE aus Singen nach Stuttgart runde 5 Minuten Verspätung hatte, schlich der IC mehr oder weniger bis Horb Gbf, wo dann die Kreuzung stattfand. In Epfendorf stand der IC 186 nach Stuttgart schon und wir konnten ohne Halt in Epfendorf kreuzen. Ankunft in Rottweil war aber erst nach der fahrplanmäßigen Abfahrt des RE 22313 nach Neustadt. Doch dieser hat noch gewartet und alle sind mitgekommen. Die Durchsage im IC war weniger sinnvoll. Es wurde darauf hingewiesen, dass wegen der Anschlüsse in Rottweil auf die Bahnsteigdurchsage zu achten wäre. In Villingen war der RE pünktlich.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Benutzeravatar
Tf Reinhard
Inhaber
Inhaber
Beiträge: 4981
Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:24
Alter: 59

Re: Neue Fahrplanstrukturen ab 2016

Beitrag von Tf Reinhard »

Vorgaben! Diese kann sich doch nur einer augedacht haben, der nur am Schreibtisch sitzt und nicht unterwegs ist. Die sollen den Zügen längere Fahrzeiten verpassen, die ständig zu spät sind und nicht andere ausbremsen. Also einen angepassten Fahrplan erstellen statt grundsätzlich die anderen 90% auch auszubremsen. Gut, holen wir Verspätungen, die wir durch andere bekommen halt zwei Bahnsteige früher wieder auf.

Übrigens sind die detailierten Fahrpläne (sie auch Ebula) zwar in einer Stelle hinter der Minute angegeben, aber das sind volle 10 Sekunden. Also eine 6tel Minute. Ändert aber auch nichts daran, dass unsere Fahrgäste ab Fahrplanwechsel nicht langsamer ein- und aussteigen als bisher.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Antworten