Bürger engagieren sich für den Ringzug

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Vielfahrer
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Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Vielfahrer »

Eine Strecke, die beim Ringzug eher nur ein Mauerblümchen-Dasein fristet, gerät zunehmend ins Visier. Fahrgäste aus Blumberg nach Tuttlingen möchten bessere Verbindungen. Beklagt werden die ewig langen Fahrzeiten, zunächst mit dem Bus über die Dörfer nach Leipferdingen, dann mit dem Ringzug nach Immendingen, wo dieser mitunter längere Zeit stehen bleibt, um weitere Waggons anzuhängen, aber auch, dass die eingesetzten Kapazitäten teilweise viel zu gering sind. Auch in Richtung Donaueschingen kommt das Fahrplanangebot nicht gut weg, weil die Fahrzeiten der Busse teilweise infolge der Linienführung (über Hondingen, Fürstenberg, Sumpfohren oder Mundelfingen, Hausen vor Wald) sehr langsam sind.

Bei einer Testfahrt mit dem Ringzug in dieser Woche zeigte sich folgendes Bild: Ab Tuttlingen waren in dem Solo-RegioShuttle (72 Sitzplätze) sage und schreibe 138 Fahrgäste im Zug. in Gänsäcker sind irgendwie noch 6 dazugekommen, in Möhringen am Bahnhof sind 12 ausgestiegen, zwei eingestiegen, in Möhringen Rathaus 17 aus und 4 ein, in Immendingen Mitte 13 aus und 1 ein. In Immendingen Bahnhof (Busanschlüsse) sind 45 raus und 35 rein, so dass sich der Zug um 16:13 Uhr ab Immendingen mit rund 100 (!) Fahrgästen auf den Weg ins Aitrachtal gemacht hat. In Zimmern sind 8 ausgestiegen und einer zugestiegen, in Hausen sind 57 Fahrgäste ausgestiegen und 5 eingestiegen, in Kirchen 15 ausgestiegen, in Auffingen und Leipferdingen in ähnlicher Größenordnung. Überraschenderweise haben in Riedöschingen (Bahnsteig ist eine Wiese) 4 Fahrgäste den Zug verlassen und 1 Fahrgast nach Blumberg ist zugestiegen. Und in Blumberg kamen dann immerhin noch 7 Fahrgäste an. Leider fuhr kein Bus in die Stadt ab der Haltestelle Bahnhof. In den 3 Minuten nach Ankunft des Zugs sind dafür mehrere Busse der SBG an der Haltestelle Zollhaus (beim Kreisverkehr) in die Stadt gefahren, die jedoch nicht zu erreichen waren, weil das doppelte Queren der sehr stark befahrenen B 27 eben seine Zeit benötigt. Wer den Zug nach Blumberg nutzt, soll halt zu Fuß in die Stadt laufen, was aber bis zu 2 km weit ist....

Ganz offensichtlich liegen da Potentiale brach, um die sich jetzt Blumberger Bürger kümmern wollen. Wie berichtet wurde, sollen auch die Busse aus Fützen und Epfenhofen übervoll sein, so dass man wohl überlegen sollte, dort es mal mit dem Schienenverkehr zu versuchen.... Die Fledermäuse dürften da ja kaum stören, denn diese überwintern meines Wissens in Deutschlands einzigem Kehrtunnel, der aber abwärts von Fützen liegt.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Tf Reinhard
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Re: Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Tf Reinhard »

Beklagt werden die ewig langen Fahrzeiten, zunächst mit dem Bus über die Dörfer nach Leipferdingen,
Kenne ich nur zu gut. Als wir noch eine Einsatzstelle in Blumberg-Zollhaus hatten, aber am Mittag in Leipferdingen abgelöste haben fuhren wir diesen Weg mit dem Bus. Da war man dann die ewig lange Fahrzeit mit dem Bus zum Feierabend in Blumberg oft kurz vorm Einschlafen.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Christian
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Re: Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Christian »

Vielfahrer hat geschrieben:Bei einer Testfahrt mit dem Ringzug in dieser Woche zeigte sich folgendes Bild: Ab Tuttlingen waren in dem Solo-RegioShuttle (72 Sitzplätze) sage und schreibe 138 Fahrgäste im Zug. in Gänsäcker sind irgendwie noch 6 dazugekommen, in Möhringen am Bahnhof sind 12 ausgestiegen, zwei eingestiegen, in Möhringen Rathaus 17 aus und 4 ein, in Immendingen Mitte 13 aus und 1 ein. In Immendingen Bahnhof (Busanschlüsse) sind 45 raus und 35 rein, so dass sich der Zug um 16:13 Uhr ab Immendingen mit rund 100 (!) Fahrgästen auf den Weg ins Aitrachtal gemacht hat. In Zimmern sind 8 ausgestiegen und einer zugestiegen, in Hausen sind 57 Fahrgäste ausgestiegen und 5 eingestiegen, in Kirchen 15 ausgestiegen, in Auffingen und Leipferdingen in ähnlicher Größenordnung. Überraschenderweise haben in Riedöschingen (Bahnsteig ist eine Wiese) 4 Fahrgäste den Zug verlassen und 1 Fahrgast nach Blumberg ist zugestiegen. Und in Blumberg kamen dann immerhin noch 7 Fahrgäste an. ...
Warum nur werde ich das Gefühl nicht los, dass du im 88121 unterwegs warst? *verwirrt2* *:-D*
Dieser Zug ist schon seit Jahren ein Problem. Ab Wurmlingen Mitte platzt der RS1 bei dem Zug aus allen Klebestellen.
Oft beschworen sich, oder pöpeln uns Tf's an, was das doch für eine Frechheit wäre. *aufregen* Ich seh das den Fahrgästen
gegenüber genauso, aber kann es dann wiederum nicht nachvollziehen, wie blöd die in Tuttlingen einsteigende
Meute ist. Es ist bei dem Zug nun auch schon seit Jahren so, dass wir dort den Tf wechseln. Gut, der absteigende
Kollege kommt noch mit der Masse raus, aber der aufsteigende steht draußen dann vor einer Wand aus Menschen.
Wenn man dann mal was sagt, und um einen Gang nach vorne bittet, wird man auch wieder blöd angemacht *aufregen* *bombe*
Ich bleib bei dem Zug prinzipiell draußen stehen und warte, ob dem einen oder anderen nicht vielleicht ein
Licht aufgeht, wenn der Tf draußen bleibt. Zum Feierabend (hier 22:15Uhr) bin ich auf jeden Fall wider plan *:-P* *hinterhältiggrins* *hinterhältiggrins*

Einen zweiten Wagen solle wohl Tuticket nicht zahlen wollen und die HzL aus eigener Tasche schon gar nicht ... *kopfgegendiewand* *kopfgegendiewand*
Grüße,
Christian
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Villinger
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Re: Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Villinger »

Einsatzstelle in Blumberg? Habt ihr da tatsächlich Fahrzeuge abgestellt oder hat man da nur abgelöst? Ne abgelegenere Einsatzstelle geht ja kaum *:-D*
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
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Christian
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Re: Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Christian »

Das war einmal *:-P*

Ich rede hier von Tuttlingen *;-)*
Grüße,
Christian
Vielfahrer
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Re: Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

ursprünglich war der Ringzug ja zwischen Donaueschingen und Immendingen - Tuttlingen geplant gewesen. Es hat sich dann aber so nicht umsetzen lassen, weil die DB die IR-Fahrzeiten um 30 Minuten verschoben hatte und der Ringzug dann 10 Minuten nach dem Schulbeginn in Donaueschingen eingetroffen wäre und im Gegenzug vor Schulende hätte abfahren müssen. Als Notlösung wollte man von Tuttlingen aus wenigstens bis Geisingen jede Stunde fahren, da dort starke Kräfte saßen, die bessere Verbindungen von und nach Tuttlingen gewünscht haben. Leider hat dann die DB-Netz im Rationalisierungswahn die Weichen in Geisingen entfernt, so dass man dort nicht mehr wenden konnte. Um nun nicht 40 Minuten in Immendingen mit dem Ringzug bis zur Rückfahrt nach Tuttlingen herumstehen zu müssen, wurde die Idee geboren, soweit in Richtung Blumberg zu fahren, dass eine Wende möglich ist auf den Gegenzug. Das war dann das zufällig an der Kreisgrenze gelegene Leipferdingen. Die Strecke gehört bekanntlich der Stadt Blumberg und deren Ehrenbürger Scherer setzte alles dran, dass das Sauschwänzle kein Inselbetrieb sein sollte und forderte damit die Reaktivierung der gesamten Strecke. In Tuttlingen gab es nämlich längst Pläne, die lange herbeigesehnte Ortsumfahrung von Aulfingen auf die Bahntrasse zu legen und diese damit einer "sinnvollen" Verwertung zuzuführen, denn Züge sind auf dieser Strecke sogt wie seit 30 Jahren kaum mehr welche gefahren. Doch das Engagement der Blumberger ging so weit, dass die sich vehement für die Reaktivierung der gesamten Strecke Zollhaus bis Hintschingen eingesetzt haben. Seinerzeit wurde der komplette Gleiskörper ausgewechselt und alle Bahnübergänge wurden auf den neusten Stand der Technik gebracht. Nachdem aber der Zug nur bis/ab Leipferdingen verkehren konnte, setzte man am frühen Morgen den ersten Zug aus Blumberg-Zollhaus ein. Er übernachtete dort, denn der letzte am Abend verkehrte logischerweise bis Blumberg. So kam es also zur Einsatzstelle Blumberg. Es gab dann wegen des Schülerverkehrs unter dem Tag noch einen Taktsprung bzw. einen außer Takt verkehrenden Zug (nach der 6. Stunde in Tuttlingen). Bei diesem war, weil er früher in Tuttlingen abfuhr, mehr Zeit vorhanden, so dass dieser Zug auch bis Blumberg geführt werden konnte. Das passte dann gut auf die mittägliche Fahrt des Sauschwänzles nach Weizen als Anschluss. Und nachdem am Nachmittag zeitweise noch ein Zwischenzug im Abschnitt Immendingen - Spaichingen verkehrte, konnte man das so regeln, dass vom Weizener Sauschwänzlezug es auch wieder eine Rückfahrt nach Tuttlingen gegeben hatte.

Irgendwann hat dann die HzL gewünscht, dass man die Einsatzstelle Blumberg aufgibt und so fährt heute der erste Zug sehr früh ab Immendingen nach Blumberg. Das würde zwar sehr gut auf den Schichtbeginn bei der Firma Teves passen, aber seitens der Firmenleitung wurde kein Interesse an öffentlichen Verkehrsmitteln signalisiert, denn man produziere schließlich hauptsächlich Zubehör für PKWs. Und am Abend hat man dann den letzten Zug halt wieder nach Immendingen zurückfahren lassen. Schichtarbeiter wären sowieso keine gekommen.

Nun aber müssen auf den Fahrplan 2015/16 Anpassungen vorgenommen werden. Die IC-Züge treffen in Tuttlingen zur vollen Stunde aus Stuttgart und Zürich ein, weshalb in Richtung Leipferdingen einige Minuten später abgefahren werden sollte. Umgekehrt müssen die Züge etwas früher in Tuttlingen aus Richtung Leipferdingen eintreffen, um die Anschlüsse nach Stuttgart und Zürich vermitteln zu können. Es fehlt also an Zeit, so dass der Fahrplan anders konzipiert werden muss oder man nur noch bis Aulfingen fahren kann bzw. ständig mit Anschlussbrüchen in Tuttlingen leben müsste. Mal sehen, was als Lösung sich ergibt.


Viele Grüße vom Vielfahrer
Bm 6/6 18514
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Re: Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Bm 6/6 18514 »

Vielfahrer hat geschrieben:ursprünglich war der Ringzug ja zwischen Donaueschingen und Immendingen - Tuttlingen geplant gewesen. Es hat sich dann aber so nicht umsetzen lassen, weil die DB die IR-Fahrzeiten um 30 Minuten verschoben hatte und der Ringzug dann 10 Minuten nach dem Schulbeginn in Donaueschingen eingetroffen wäre und im Gegenzug vor Schulende hätte abfahren müssen.
Das muss aber noch eine sehr frühe Planung gewesen sein, denn die IR-Verschiebung war bereits 1991, 12 Jahre bevor der Ringzug dann tatsächlich fuhr, und die Verschiebung um 20 min hat man sich sicher auch nicht erst ein paar Tage vorm Fahrplanwechsel ausgedacht.

Gruss, Florian
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Tf Reinhard
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Re: Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Tf Reinhard »

Das würde zwar sehr gut auf den Schichtbeginn bei der Firma Teves passen, aber seitens der Firmenleitung wurde kein Interesse an öffentlichen Verkehrsmitteln signalisiert, denn man produziere schließlich hauptsächlich Zubehör für PKWs.
Aber auch ein Hersteller von Autozubehör könnte umweltfreundlich denken. Die stellen das Zubehör ja nicht für sich alleine her. Ich bin ja auch Tf und fahre Auto.

Reinhard
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Re: Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Vielfahrer »

Die Ringzug-Planungen sahen etwa bis um das Jahr 2000 herum vor, den Lückenschluss Immendingen - Donaueschingen zu schaffen. Dann sollte auf der Schwarzwaldbahn der Fahrplan mittels GWB so gestaltet werden, dass sowohl der IRE von Konstanz nach Offenburg (- Karlsruhe) als auch der RE von Ulm nach Neustadt zeitgleich ab Immendingen auf den Nullknoten Donaueschingen zugerollt wären (IRE aus KN auf dem falschen Gleis) und gleich darauf der IRE von (Karlsruhe - ) Offenburg nach Konstanz sowie der RE von Neustadt nach Ulm aus dem Donaueschinger Nullknoten in Richtung Immendingen (der Ulmer RE auf dem falschen Gleis). Es wäre für den Ringzug dann praktisch kein Platz mehr gewesen. Das ganze hing meiner Erinnerung nach mit dem Streichen der IR zusammen, die dann bis Karlsruhe unter Integration der Rheintal-RE verlängert wurden. Jedenfalls musste kurz vor Umsetzung des Ringzugs die Führung nach Donaueschingen aufgegeben werden und es kam dann zum Kompromiss mit Leipferdingen bzw. Blumberg. Weil alles so knapp lief, war diese Strecke dann ja auch erst ein Jahr später am Ringzug (Fahrplanwechsel 2004/05).

Viele Grüße vom Vielfahrer
Bm 6/6 18514
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Re: Bürger engagieren sich für den Ringzug

Beitrag von Bm 6/6 18514 »

Ich kann das irgendwie noch nicht nachvollziehen, bei "Streichung" der IR (und direkter Ersatz durch IRE) hat sich die Fahrzeit allenfalls um einzelne Minuten geändert. Seit 1991 haben sich die Fahrzeiten der IR(E) nicht wesentlich geändert, die grösste Änderung war 1999 die Streichung des Haltes in Immendingen wegen der Einführung der Neigezüge auf der Gäubahn, was aber eigentich auch nur die Fahrzeit südlich Immendingen etwas geändert hat und nicht zwischen Immendingen und Donaueschingen.
Ein Fahrplanvergleich der IR(E), einen Nullknoten in Donaueschingen gab es zu dieser Zeit nie.
Donaueschingen an aus Konstanz: 1994: .43, 2014: .44
Donaueschingen ab nach Konstanz: 1994: .14, 2014: .13

Eine Änderung gab es dann ein paar Jahre nach Streichung der meisten IR, als die Schwarzwald-RE beschleunigt wurden, um mit den IRE einen ungefähren Stundentakt zu bilden, allerdings sind die Unterschiede auch nicht wirklich gross und es fährt parallel zum RE kein Zug von/nach Ulm.

Nachtrag:
Was mir gerade doch noch auffällt, 1994 waren die Züge Ulm-Neustadt noch .30-symmetrisch, in eine Richtung fuhren sie daher parallel zu den Schwarzwald-RE, in die andere parallel zu den IR. Wann das auf die übliche .00-Symmetrie geändert wurde, weiss ich nicht, könnte aber eventuell obiges Problem erklären (spätestens ab 1999 mit den Gäubahn-Neigezügen fuhren sie dann aber schon "richtig").

Gruss, Florian
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