Streckenbereisung am Dienstag

Alles zur Strecke Radolfzell - Stockach - Mengen kann hier rein.
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Hannes
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Re: Streckenbereisung am Dienstag

Beitrag von Hannes »

Hallo,

fürs letzte Heft kam die Info zu spät und der Platz ist knapp, aber hier die Fahrtzeiten für die Holcim-Umleiter, gültig ab 4. Oktober (da Donautal dort nochmals gesperrt):

Holcim-Verkehr

Tfz: Gravita 10 BB (Leihloks) in Solo- und Doppeltraktion

DGZ 91240 Mo-Sa(S) B (verkehrt ggf. bis Stockach ca. 30 min vor Plan)

Gammertingen – Hanfertal – Sigmaringendorf 5.58 – +6.07 Mengen 6.42 – +8.37 Stockach 8.39 – Stahringen 8.51 – Radolfzell 8.58 – 9.14 Singen(Htw)

DGZ 91241 Mo-Sa(S) B

Singen(Htw) 10.15 – Radolfzell 10.25 – Stahringen 10.34 – +10.45 Stockach 10.47 – 12.10 Mengen

DGZ 91242 Mo-Sa(S) B (falls die Ankunft von 91241 in Mengen verspätet erfolgt, verkehrt 91242 verspätet)

Mengen 12.40 – +12.51 Sigmaringen 13.14 – +13.43 Albstadt-Ebingen West 13.46 – +14.01 Balingen 14.16 – 14.35 Dotternhausen-Dormettingen

DGZ 91243 Mo-Sa(S) B

Dotternhausen-Dormettingen 18.36 – +18.52 Balingen(Württ) 18.57 – +19.41 Hechingen 20.22 – 21.23 Gammertingen


Danke auch für die Bilder, ich wäre wohl auch hin, wenn ich nicht gerade in Sachsen zu tun hätte. Ich hoffe, mir langt es wenigstens einmal zu den Umleitern :Kopf_Kratz:


Aktuell gibt es m.W. keine direkten Güterzüge zwischen Ulm und der Schweiz (der letzte planmäßige war die Iveco-Rola und die fährt ja bereits seit geraumer Zeit TX Logistik über den Brenner). Insofern mag eine Führung solcher Züge ab Mengen über die Ablachtalbahn zwar sicherlich wünschenswert sein, ist aber kein Thema. Der größte Nachteil dieser Verbindung ist die fehlende Elektrifizierung und für eine Elektrifzierung fehlt das Aufkommen. Insofern also auch private Unternehmen Verkehre zwischen Ulm und der Schweiz/Italien fahren, ist für die Langstrecke die E-Lok einfacher zu bekommen, da sie ggf. auch durchfahren kann und nicht in Singen ohne passende Gegenleistung sich die Räder eckig stehen muss. Die nötige Abstimmung und ihre Kosten mit einem weiteren EIU (Ablachtalbahn GmbH) kommen noch hinzu. Sollte auch mal der Fahrdraht über den Gürtel kommen ist ein Umweg über Mengen noch unattraktiver. Einziger Anreiz wäre hier vllt. eine Korridortarifierung anstatt einer rein kilometerabhängigen, die auch den Mehrpreis für den Diesel und den Organisationsaufwand kompensieren würde. So etwas dürfte aber eher ins Reich der Träume gehören, gerade auf solch einer wenig bedeutenden Verbindung, die noch ausreichend Trassen auf dem üblichen Weg bietet. Zudem bezieht die Landeswasserversorgung ihr Bodenseewasser ja auch bereits seit Jahrzehnten von dort, gerade, als noch mehr Güterverkehr mit weniger umweltverträglicheren Fahrzeugen dort abgewickelt wurde.

Grüße, Hannes
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Karl Müller
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Re: Streckenbereisung am Dienstag

Beitrag von Karl Müller »

Hallo Hannes,
Bedanke mich für die Info, mal sehen, die Gegend ist ja gerade im Herbst Nebelanfällig..... vieleicht Fönt`s ja ab und zu ?!
MFG Oli
Vielfahrer
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Re: Streckenbereisung am Dienstag

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Hannes,

im Prinzip hast Du schon recht. Die elektrifizierte Südbahn und dann die Bodenseegürtelbahn, die man als Lückenschlussmaßnahme auch nach erfolgter Hochrheinelektrifizierung hoffentlich durchführen wird, ist eine leichter befahrbare Linienführung aus den von Dir genannten Gründen.

Mir geht es auch nicht um das aktuelle Verkehrsaufkommen. Aber wenn der NEAT-Tunnel in wenigen Jahren befahrbar sein wird, dann ist davon auszugehen, dass der Güteraustausch auf der Schiene im Alpentransit auf der Schiene stark zunehmen wird. So richtig sinnvoll erscheint mir dafür die Bodenseegürtelbahn nicht geeignet zu sein. Sie führt entlang einer sehr dicht besiedelten Uferregion, die touristisch hochattraktiv ist, ja schon Überlastungserscheinungen aufweist. Notwendig wäre dort, wie vielfach gefordert, eine Bodensee-S-Bahn, also ein halbstündlicher Taktverkehr mit vielen Zughalten sowie eine schnelle stündliche Verbindung mit wenigen Halten. Bekanntlich ist die Strecke eingleisig und schon dieser Verkehr kaum abwickelbar. Wenn da in größerem Umfang Güterzüge mal verkehren sollen, können die im Prinzip nur in den Nachtstunden abgewickelt werden. Aber die Strecke verkehrt mitten durch die Ortschaften (Ludwigshafen, Sipplingen, Überlingen, Nußdorf ...).
Die Ablachbahn fährt hingegen durch vergleichsweise äußerst dünn besiedelte Gegenden und ich erinnere mich an ein Gutachten der SMA, das sich mit der Reaktivierung dieser Strecke im Nahverkehr befasst hatte. Ich meine, es waren kaum mal dreistellige Zahlen, die für einen RB-Verkehr prognostiziert wurden. Auf die Ablachbahn, die relativ geradlinig aus dem Raum Ulm auf das Einfallstor Schaffhausen in die Schweiz zielt, gehören daher vorrangig Güter.

Die elektrische Alternative zur Bodenseegürtelbahn, die Strecke via Langenargen - Kreßbronn - Lindau-Reutin - Bregenz - Feldkirch nach Buchs - Sargans - Thalwil hat ähnliche Probleme mit der durchfahrenen Region. Und der Trajektverkehr über den See (Lindau - Rorschach und Friedrichshafen - Romanshorn) ist ja auch längst Geschichte.

Viele Grüße vom Vielfahrer, dem eine Fahrt auf der Ablachtalbahn in einem VT 628 nur einmal von Mengen bis Krauchenwies Tegometall vergönnt war.
Zuletzt geändert von Vielfahrer am So 30. Sep 2012, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Friederich
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Re: Streckenbereisung am Dienstag

Beitrag von Friederich »

Danke Hannes für die Info.
Mal sehen, ob ich ihn mal erwische. Irgendwann werde ich auch mal Beruf und Hobby unter ein Dach bekommen.
Bis wann gelten eigentlich die Fahrzeiten?

Grüßle
Friederich
Betrachte jeden Augenblick wie eine schöne Blume, dann wird jeder Tag wie ein schöner Strauß.
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Hannes
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Re: Streckenbereisung am Dienstag

Beitrag von Hannes »

Hallo Friederich,

die Fahrtzeiten gelten für den Umleitungszeitraum bis 18.11., insofern sollte man sich also ranhalten, will man ein Bild machen.

@Vielfahrer: Deine Motivation kann ich durchaus verstehen, halte aber eine Umsetzung aus aktueller Sicht für unwahrscheinlich. Die Lokumläufe würden sich ja auch nur auf eine Strecke konzentrieren während es mit E-Loks auch (bei elektrifizierter Gürtelbahn) möglich wäre, Umläufe von Ulm über Singen/Schaffhausen nach Kornwestheim o.ä. zu stricken. Und ob das Geld für eine Bodensee-S-Bahn da sein wird ist ja auch noch ungewiss bei den derzeitigen Finanzierungsproblemen des SPNV im Südwesten.

Grüße, Hannes
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Karl Müller
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Re: Streckenbereisung am Dienstag

Beitrag von Karl Müller »

Guten Morgen den Verkehrsexperten hier,
wißt Ihr wie die Verkehrsströme im Ablachtal sind ? Wohin gehen die Menschen zum Einkaufen/Schulen/Arbeiten ?
Sigmaringen? Tuttlingen?Stockach ? Meßkirch?Bodensee-Überlingen?Radolfzell!?
Oder gibts darüber noch gar keine Erhebungen ?
MFG Oli
Vielfahrer
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Re: Streckenbereisung am Dienstag

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Oli,
wenn Du was über die (öffentlichen) Verkehrsströme erfahren willst, dann genügt ein scharfer Blick in die entsprechenden Busfahrpläne (Naldo-Fahrplanbuch Sigmaringen) bzw. in den VHB-Fahrplan.
Fangen wir im Süden an. Stockach ist eine Schulstadt mit Gymnasium, Realschule und Berufsschule. Klar, dass dahin viele Verkehre gehen. Diese setzen aber erst in Schwackenreute ein, bzw. in Mühlingen-Zoznegg (Bahnhof läge recht dumm zwischen beiden Gemeindeteilen). Schwackenreute besteht nur aus einer kleinen Ansammlung von Häusern. Zwischen Schwackenreute und Meßkirch kommt fast nichts. Sauldorf liegt abseits der Schiene. Die Schüler aus diesem Raum gehen vorwiegend aufs Heidegger-Gymnasium in Meßkirch oder die Conradin-Kreutzer-Realschule. Allein, es fehlt an Orten entlang dieser Strecke. Außerdem liegt das Heidegger-Gymasium in Meßkirch weit abseits des Bahnhofs. Einen gewissen, aber zahlenmäßig doch geringen Verkehr bringt noch die Waldorfschule in Stockach-Wahlwies. Hier gibt es sogar einige Schüler aus dem Raum nördlich Meßkirch.
Der Berufsverkehr im Meßkircher Raum tendiert teilweise in den Raum Tuttlingen. Vom Einkaufen her ist in dieser Ecke sicherlich Singen und Radolfzell interessant.
Besser genutzt im Schülerverkehr wäre der Streckenabschnitt Meßkirch - Krauchenwies. Da gibt es zwei kleinere Ortschaften, die auf Meßkirch (aber auch auf Sigmaringen) ausgerichtet sind. Von Krauchenwies aus geht der Schülerverkehr nicht nach Mengen, sondern nach Sigmaringen. Man müsste, so man Personenverkehr betreiben möchte, m.E. auf jeden Fall die Strecke Sigmaringen - Josefslust - Krauchenwies wieder aufbauen. Dann könnte man sogar, so war es mal eine frühere Überlegung von mir, den Neitec von Stuttgart über Tübingen - Albstadt nach Sigmaringen weiter mit Halten in Krauchenwies und Meßkirch über Stockach - Radolfzell nach Singen - Waldshut - Basel fahren.
Für einen Zwei-Stunden-Takt (ohne weitere Zwischenhalte) würde man genau einen VT 611 zusätzlich benötigen. In diesen Fahrzeugen, die dann den die Naldo-Landkreise Reutlingen, Tübingen, Zollernalb und Sigmaringen direkt mit dem westlichen Bodensee verbinden würden, wäre aber Regional- und nicht Nahverkehr drin. Den Nahverkehr eben schätze ein Gutachten damals auf ca. 100 Fahrgäste/Tag. Der Regionalverkehr dürfte stärker sein.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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